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Das ZARO-Wasserlexikon, alle Fachbegriffe zum Thema Wasser
Qellen: Wikipedia, Umweltdatenbank.de
A
Abbau bezeichnet einen physikalischen, chemischen oder biochemischen Vorgang, bei dem organische Abwasserinhaltsstoffe zerlegt werden. Zu unterscheiden ist der Abbau durch Mikroorganismen unter Verwendung von Sauerstoff (aerober Abbau) und der unter Verzicht von gelöstem Sauerstoff (anaerober Abbau). |
Abfluss unter Abfluss versteht man im Allgemeinen, das sich unter dem Einfluss der Schwerkraft auf und unter der Landoberfläche sich bewegende Wasser. |
Ablagerung nennt man das Absetzen von Stoffen infolge der Schwerkraft. |
Abrasion im Zusammenhang mit Wasser ein Begriff der den Abrieb oder Abschliff von Werkstoffen durch im Abwasser oder Wasser enthaltene Feststoffe, beispielsweise bei Rohren, Pumpen oder Zentrifugen. Das Wort Abrasion (abgl, von lat. abrasio „Abkratzung“) steht auch für: Abrasion in der Medizin: Entfernung von Körpergewebe Abrasio dentium, ein Zahnhartsubstanzverlust infolge von mechanischer Reibung Abrasion in der Geologie: Flächenhafte Abtragung aufgrund des Kollidierens von Frachtmaterial mit Hindernissen Abrasiver Verschleiß, der Abtrag von Oberflächen mittels schleifender Medien |
Absorbtion (Allgemeiner Schreibfehler - Richtig ist Absorption), obwohl das zugehörige Verb absorbieren heißt, ist die richtige Schreibweise Absorption, mit 'p' anstatt 'b'. In Sachen Wasser ist das Aufnehmen von Gasen durch Sorptionsmittel, wobei sich die Gase in diesen Mitteln lösen. Bei der Wasseraufbereitung wird mit Hilfe der Absorption das Wasser mit Luftsauerstoff und Chlorgas ( zur Desinfektion) oder Ozon ( zur Desinfektion, Oxidation) angereichert. Der Fachbegriff Absorption (lat.: absorptio = Aufsaugung) bezeichnet im Allgemeinen das Aufsaugen und das In-sich-Aufnehmen von etwas. |
Absperrschieber eine technische Armatur, mit der ein Flüssigkeits- oder Gasstrom in Leitungen abgesperrt werden kann. Ein Absperrkörper ist beispielsweise eine Platte (Flachschieber), Membrane (Membranschieber) oder eine Kugel (Kugelschieber). |
Abwasser durch häuslichen, gewerblichen, industriellen, landwirtschaftlichen und sonstigen Gebrauch verunreinigtes und dadurch in seinen natürlichen Eigenschaften verändertes Wasser. Hierzu gehört auch das aus Siedlungsgebieten, Kommunen, abfließende Niederschlagswasser. Man unterscheidet zwischen Schmutzwasser, Regenwasser, Fremdwasser, Mischwasser, Kühlwasser. |
Abwasserableitung bezeichnet den Abtransport des Abwassers durch Kanäle in einem Trenn- oder Mischsystem. |
Abwasseranlage technische Einrichtung zur Abwasserableitung, -behandlung, -reinigung oder -beseitigung. |
Abwasserbeseitigung Rückführung des Abwassers in den natürlichen Wasserkreislauf. Als Abwasserbeseitigung wird jede Art der Fortleitung von Abwasser bezeichnet. |
Abwasserreinigung Sammelbezeichnung für alle technischen Lösungen zur Verringerung von Abwasserinhaltsstoffen durch biologische, chemische und mechanische Verfahren. |
Abwasserrückgewinnung umfassende Reinigung von Abwasser bis zu einem Reinheitsgrad der die Wiederverwendung als Trink- oder Betriebswasser ermöglicht. |
Abwassertechnik beschreibt die gesamte Technologie der Abwassersammlung und -ableitung (Kanalisation), Abwasserbehandlung (Kläranlage) und -beseitigung. |
Abwasserzweckverband zusammenschluss von Kommunen zu einer Selbstverwaltungskörperschaft mit der Aufgabe der gemeinsamen Abwasserableitung und –behandlung. |
Adsorbtion (lat.), physikal., mit sinkender Temperatur zunehmende Anlagerung von Dämpfen, Gasen oder in Flüssigkeiten gelösten Stoffen an der Oberfläche v.a. poröser oder pulverisierter fester Stoffe. Eine Anlagerung von Ionen oder Molekülen an der (inneren) Oberfläche eines anderen Stoffes infolge bestimmter physikalischer Wechselwirkungen. Der adsorbierende Stoff ("Adsorbens") muss über eine sehr große innere Oberfläche verfügen. Am gebräuchlichsten ist Aktivkohle, aber auch aktivierte Tonerde, Kieselgur und Bims sind möglich. |
Aktivkohle ist das bei der Trinkwasseraufbereitung, zur Adsorbtion von Geruchs- und Geschmacksstoffen sowie von organischen Substanzen, üblicherweise eingesetzte Mittel. Sie kann eingesetzt werden als Pulverkohle vor einer Filteranlage oder als Kornkohle auf oder in Filtern. Kornkohle kann nach Erschöpfung (= Beladung) regeneriert und wieder verwendet werden. |
Aktivkohlefilter Aktivkohlefilter sind Behälter, die mit Aktivkohle gefüllt sind und in denen poröse Kohle durch ihre große Oberfläche Schadstoffe bindet, die sich auf biologische Art und Weise meist nur sehr schwer oder gar nicht abbauen lassen. Man verwendet sie hauptsächlich um Luft oder Wasser von organischen Schadstoffen wie Benzin, Lösemittel oder Pflanzenschutzmittel zu reinigen. Dazu wird Luft oder Wasser durch den Behälter über die Aktivkohle geleitet. Die organischen Schadstoffe bleiben dabei an der Aktivkohle haften, man sagt, sie werden adsorbiert. Am Ausgang des Filters kommt saubere Luft bzw. sauberes Wasser heraus. Ein Aktivkohlefilter muss immer wieder ersetzt und ausgetauscht werden. Nach einer bestimmten Zeit ist die Aufnahmefähigkeit der Aktivkohle nämlich gänzlich erschöpft. Die sogenannte Standzeit hängt im Wesentlichen von der Art und der Menge der organischen Stoffe ab die herausgefiltert werden. |
Algen sind im Wasser vorkommende pflanzliche Lebewesen, die einen Hinweis auf die Beschaffenheit des Wassers zulassen. Im weiteren Sinn bezeichnen sie im Wasser lebende, eukaryotische, pflanzenartige Lebewesen, die Photosythese betreiben, jedoch nicht zu den eigentlichen Pflanzen gehören. Als Algen im engeren Sinne werden viele zahlreiche Protistengruppen bezeichnet, hierzu gehören sowohl einzellige als auch mehrzellige Lebewesen. |
Aluminium gewinnt in der Thematik Wasserversorgung zunehmend an Interesse da erkannt wurde, dass durch den sauren Regen im Boden gebundenes Aluminium freigesetzt werden kann. Ein erhöhter Aluminiumgehalt im Trinkwasser kann auf den menschlichen Organismus schädigend (giftig) wirken, somit stellt eine hohe Aluminiumkonzentration im Wasser einen Schadstoff dar. |
Ammoniak ist ein stechend unangenehm riechendes Gas, das bei der Zersetzung von organischen Substanzen entsteht. Es löst sich leicht in Wasser ("Salmiakgeist"), wobei Ammoniumionen und Hydroxidionen entstehen. |
Ammonium ist Bestandteil des Stickstoffkreislaufes. Es sollte im Trinkwasser nicht vorhanden sein, denn es ist meist ein Hinweis auf eine massive Verunreinigung mit Gülle (Jauche) oder Abwasser. Nur in fast sauerstofffreien, sogenannten reduzierten Wässern kann es auf natürliche Weise vorhanden sein. Mikroorganismen oxidieren das Ammonium zu Nitrat. |
Ammoniumstickstoff findet man häufig in reduzierten Grund- und Oberflächenwässern und in häuslichen und auch landwirtschaftlichen und gewerblichen Abwässern. Ammoniumstickstoff ist hochgradig fischtoxisch und sauerstoffzehrend. Das Auftreten von Ammonium-Stickstoff ist ein wichtiger Hinweis für Einflüsse durch Abwasser, Kläranlagen, Düngemittelabschwemmungen u. a. Anhand dieses Parameters können Aussagen über Verschmutzungsgrad und Gewässergüte eines Gewässers getroffen werden. Ammonium-Stickstoff wird unter Sauerstoffverbrauch durch Mikroorganismen zu Nitrat umgewandelt, was zu einer erheblichen Belastung des Sauerstoffhaushalts führen kann. |
Anaerob ist eine Bezeichnung: a) für die Lebensweise von Organismen, die zum Leben keinen freien Sauerstoff benötigen, und b) für chemische Reaktionsweisen, die unter Ausschluss von Sauerstoff ablaufen. Die anaerobe Reinigung von Abwässern geschieht in Faultürmen und wird aus Gründen der Energieeinsparung besonders von Industriebetrieben angewandt, oftmals speziell für organisch stark verschmutzte Abwässer. Das beim Faulungsprozess entstehende Gas (Biogas) kann zum Heizen verwendet werden. Eine Vollreinigung ist jedoch auf diesem Wege nicht möglich. |
Anione ein negativ geladenes Ion heißt Anion. Da negativ geladene Ionen bei einer Elektrolyse zur Anode (Pluspol) wandern, wurde für sie der Name Anion gewählt. Anionen entstehen aus Atomen bzw. Molekülen durch Elektronenaufnahme. (siehe auch Ion) |
Anlagerung ist der übliche Sammelbegriff für die infolge diverser Reaktion im Wasser entstandenen und an der Innenwand der Rohrleitung anhaftenden Stoffe. Antibiotikaresistenz ist der zusammenfassende Begriff für Eigenschaften von Mikroorganismen (Bakterien), die es ihnen ermöglichen, die Wirkung von antibiotisch aktiven Substanzen abzuschwächen oder ganz zu neutralisieren. Resistenz gegen Antibiotika tritt meist in Kombination oder als Anpassung an extreme Umweltbedingungen auf. Hohe Konzentrationen von Medikamenten belasten die Umwelt und dort vor allem die Gewässer, Flüsse, etc.. Selbst Abwässer die in Großkläranlagen zuvor gereinigt wurden sind nicht frei von Breitband-Antibiotika und anderen chemisch-pharmazeutischen Substanzen. Offensichtlich sind Kläranlagen nicht in der Lage, die chemischen Bestandteile wirksam und nachhaltig aus dem Abwasser zu lösen. Für die gefährlichen chemisch-pharmazeutischen Substanzen in Abwässern gibt es derzeit weltweit keine Grenzwerte. Erste Untersuchungen zeigen dass die steigende Resistenz von Bakterien gegen die Antibiotika zu Wachstumsstörungen und Unfruchtbarkeit bei Fischen und Amphibien führt, welche gesundheitlichen Folgen diese Wasserverunreinigungen für den Menschen haben, ist noch weitestgehend unbekannt, die Ergebnisse aus Forschung und Wissenschaft sind alamierend. |
Aqua lateinischer Name von Wasser, und Namensteil diverser sich auf Wasser beziehender Wasseranwendungen. |
Aquaristik bezeichnet die Tätigkeiten, die mit dem Betrieb eines Aquariums und die Pflege der darin gehaltenen Lebewesen verbunden sind. Die Aquaristik kann professionell (Zoos, Zucht, Wissenschaft) und als Hobby (Freizeitbetätigung) ausgeübt werden. Personen, die ein Aquarium pflegen, nennen sich üblicherweise Aquaristen oder Aquarianer. Die Aquaristik wird feiner eingeteilt in die Süßwasseraquaristik und die Meerwasseraquaristik. Der Unterschied zwischen Süß- und Meerwasseraquaristik ist der Salzgehalt (gemessen als Dichte, Salinität oder Leitwert). |
Aquarium ist die verbreitetste Art des Vivariums. Meist handelt es sich dabei um Behälter, Gefäße aus Glas oder durchsichtigem Kunststoff, die mit Wasser befüllt werden. Mit Hilfe von Fischen, wirbellosen Tieren, wie Weichtiere, Krebse sowie Wasserpflanzen und Bodenmaterialien, meist Kies oder Sand, stellt der Aquarianer eine Unterwasserwelt her und erhält und pflegt diese. Auf Wassertiere spezialisierte Zoos (Aquazoos) bezeichnen sich ebenfalls als Aquarien. Früher nannte man den Kellerraum in Apotheken, der zur Aufbewahrung flüssiger Arzneistoffe in Flaschen, Fässern usw. bestimmt war, „Aquarium“. In England wurde der Begriff „Aquarium“ verwendet, um die in den Glashäusern zur Pflege von Wasserpflanzen (nicht Wassertiere) aufgestellten Bassins zu bezeichnen. Der moderne Begriff des Aquariums wurde im 19. Jahrhundert üblich. |
Armaturen sind technisch, mechanische Einrichtungen und Geräte zum Verschließen, Öffnen und Verzweigen von Rohrleitungen sowie zur Messung physikalischer Zustände in Leitungen. |
Arsen ist ein Spurenelement der Erdkruste, ein Metall, das in vielen Böden nachweisbar ist. Im Grundwasser kann es in Lösung gehen und damit aufbereitende Maßnahmen zur Arsenentfernung aus dem Rohwasser erforderlich machen. Arsenverbindungen kennt man schon seit dem Altertum. Obwohl sie hochgradig giftig sind, finden sie Verwendung als Bestandteil einzelner Arzneimittel, im Wasser zählt Arsen zu den Schadstoffen. |
Asbest ist ein faseriges Mineral mit hoher Zugfestigkeit, das in großem Umfang für die Herstellung des Werkstoffes Asbestzement (AZ) verwendet wurde. Daraus sind in Vergangenheit u. a. auch Druckrohre für Trinkwasserleitungen produziert worden. Seit erkannt wurde, dass der eingeatmete Asbest-Feinststaub Lungenkrebs verursachen kann, ist in Deutschland das "Inverkehrbringen" von Asbest und damit auch von AZ-Erzeugnissen verboten. |
Atrazin ist ein Pflanzenbehandlungsmittel. Die Gründe für das Vorkommen von Atrazin und dessen Abbauprodukt Desethylatrazin im Grundwasser liegen hauptsächlich in der bis vor wenigen Jahren üblichen flächenhaften landwirtschaftlichen Anwendung des Herbizides als Pflanzenschutzmittel. Atrazin ist der Trivialname eines Herbizides aus der Familie der Chlortriazine. Einige Handelsnamen sind Aatrex, Aktikon, Alazine, Atred, Atranex, Atrataf, Atratol, Azinotox, Crisazina, Farmco Atrazine, G-30027, Gesaprim, Giffex 4L, Malermais, Primatol, Simazat, Weedex, Zeapos und Zeazin. Es wird in der Natur nur relativ langsam abgebaut. Atrazin ist für Organismen unterschiedlich giftig: Es kann schon in sehr geringen Konzentrationen die Entwicklung von männlichen Fröschen stören und diese in Zwitter verwandeln; für Vögel und Nützlinge (z.B. Bienen), sowie für Bodenlebewesen ist der Wirkstoff weitgehend ungefährlich. Das Herbizid reichert sich in der Nahrungskette nur geringfügig an. Beim Menschen weist Atrazin eine geringe akute Giftigkeit auf. Reizungen der Haut, Augen und der Atemwege sind vereinzelt beobachtet worden. |
Aufbereitung (siehe auch Trinkwassaufbereitung) Behandlung des Wassers, um seine Beschaffenheit dem jeweiligen Verwendungszweck und bestimmten Anforderungen anzupassen. |
Aufhärtung sehr weiches Wasser mit einem sehr geringen Gehalt an Calcium und Magnesium (z. B. Talsperrenwasser) haben korrosionschemisch ungünstige Eigenschaften und sehr hohe PH-Werte, mit unter über dem oberen Grenzwert der Trinkwasserverordnung. Sie müssen deshalb aufgehärtet werden, die geschieht indem sie mit Kohlensäure begast und anschließend durch Filtration über gekörntes Calciumcarbonat (z. B. Jurakalk), durch halbgebrannten Dolomit oder durch Dosieren von Kalkmilch oder Kalkwasser in den Zustand der Calcit-Sättigung gebracht werden. Dabei nehmen dann die Konzentrationen an Calcium (bei Einsatz von halbgebranntem Dolomit auch an Magnesium) sowie an Hydrogencarbonat zu. |
Aufsalzung bezeichnet die Erhöhung der Salzfracht eines Gewässers durch bei der Abwasserreinigung nicht entfernbare Salze bei der Abwassereinleitung. |
Ausflockung * Siehe Flockung |
Ausfällung * Siehe Fällung |
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